Die Grundlagen, die unsere Großväter in den Jahren um die Jahrhundertwende schufen, die unsere Väter uns nach zwei Weltkriegen übergaben, diese Grundlagen wollen und müssen weiter ausgebaut werden. Rückblick ist Verpflichtung, denn ohne Gestern gibt es kein Heute, ohne das Erbe unserer Väter kein Fortschritt. In der Gegenwart steckt alle Vergangenheit, aber auch die Zukunft. Die Geschichte des Traditionsvereins Buer 07 ist zum ersten Male nach dem ersten Weltkrieg niedergeschrieben worden, anlässlich einer größeren Sportveranstaltung im Jahre 1925. (Chronist: Heribert v. Vorst)
Nach diesem Bericht, laut Chronik, wurde der Buersche Fußballsport 1900 erstmals erwähnt. Dort wurde nämlich über ein Fußballspiel, das am 07.08.1900 in Buer stattgefunden hat, berichtet (nachzulesen in der Buerschen Zeitung Nr. 178 Jahrgang 1900).
Leider blieb dieses das erste und letzte Fußballspiel, das der damalige Turnverein austrug. Auch große Bemühungen, schon damals eine Vereinigung des Rasensports ins Leben zu rufen, scheiterten an dem Widerstand der Behörden, der Lehrer und nicht zuletzt der Geistlichkeit. Denn Fußball war im Wilhelminischen Deutschland verpönt und wurde als „Fußlümmelei“, als entartete und unästhetische Sportart bezeichnet (Karl Planck 1898).
Die jungen Sportsleute aus Buer waren zumeist Mitglieder der benachbarten Vereine in Essen und Gelsenkirchen. Heimlich und verbotener Weise wurde damals auf abgelegenen Wiesen und Feldern dem Fußballspiel gehuldigt. Auch ein sogenannter Fußballclub fristete im Verborgenen ein mehr als kümmerliches Dasein. In der Öffentlichkeit traute sich aber so recht keiner die Idee des Rasensportes zu propagieren, um nicht der Strafe seiner Lehrer oder dem Spott seiner Mitbürger ausgeliefert zu werden. Der allgemeine Aufschwung im Fußballsport konnte auf die Dauer hier in Buer nicht spurlos vorübergehen.
Im Jahre 1907 begann der Gedanke an die Gründung eines Fußballvereines feste Formen anzunehmen. Es waren vor allem die Herren Fritz Pieper und Arthur Vögler, die sich um die Gründung des BV Buer 07 besonders verdient gemacht haben. Die Buerschen Spießer werden nicht wenig erstaunt gewesen sein, als ihnen am 20.10.1907 die Buersche Zeitung folgende Notiz servierte: “Ein Ballspielverein hat sich am 17.10.1907 im Zentralhotel (Marktbrunnen) gebildet, dessen Hauptaufgabe es ist, den Fußballsport und die Athletik zu pflegen. Man darf es als erfreuliches Zeichen betrachten, dass sich gleich 26 Herren haben aufnehmen lassen, für Buer immerhin eine stattliche Zahl. Der Verein wird unter der jetzigen Leitung hoffentlich günstig voranschreiten. Ein Spielplatz ist dem Verein von der Gemeinde Buer unentgeltlich angewiesen worden, wofür man den Herren, Gemeindevertretern nur Danke sagen kann.”
In der Gründerversammlung am 17.Oktober 1907 wurde folgender Vorstand bestellt:
1. Vorsitz: Fritz Pieper
2. Vorsitz Franz Mertmann
Kassierer: Fritz Lungenhölscher
Schriftführer: Xaver Terlunen
Spielführer: Arthur Vögler
2.Spielführer: Fritz Vögler
Gerätewart: Willi Schossier
Auch einige Buersche Gymnasiasten, für die zunächst eine besondere Liste geführt werden musste, meldeten sich zur Aufnahme. Für diese Schüler war die Ausübung des Fußballsports damals mit nicht geringen Gefahren verbunden. Die Lehrer, von Haus aus erbitterte Gegner des Fußballsports, bestraften jeden Schüler, von dem bekannt wurde, dass er den rohen Fußballsport ausübte und wie ein Verrückter hinter einem Ball herlief. Doch wurde den Lehrern manches Schnippchen geschlagen. Findige Burschen schmückten sich mit falschen Bärten, zogen sich die Sportmütze über beide Ohren und konnten so getarnt wenigstens die wichtigsten Spiele mitmachen. Als Vereinsheim wurde das Zentralhotel gewählt. Die Sportkleidung bestand aus roten Hemden mit einem weißen Querstreifen und dazu weiße Hosen. Den ersten Fußball stiftete der Vereinswirt, Herr Bredenbrock, und die Gemeinde stellte kostenlos den Spielplatz am „Ophof“ zur Verfügung. Das erste Fußballspiel, welches leider gegen FC Rhenania Essen mit 1:3 verloren wurde, fand am 27.Oktober 1907 in Buer statt und der Nachwelt sei hier die erste Fußballmannschaft des BV Buer 07 überliefert:
Lungenhölscher, Fritz Vögler, Mertmann, Terlunen, Esquit, Pieper, Vittinghoff, König, A. Vögler, Kersken, Klinge.
So manches Spiel ging verloren, aber auch viele Spiele wurden gewonnen. Es würde zu weit führen, alle ausgetragenen Spiele aufzuführen. Am 23. Januar 1908 wurde in einer Generalversammlung der Beitritt des BVB 07 (BV Buer 07) zum Westdeutschen Spielverband geschlossen. Seit März 1908 steht nunmehr der Verein im Verbands-Meisterschaftswettbewerb.
Im Jahre 1909 trat ein Wechsel in der Vereinsführung ein. Herr Urban Halbeisen übernahm den Vorsitz im Geschäftsführenden Vorstand. Er berief Herrn Gerdes in ein neues Amt, und zwar des Obmanns für Leichtathletik. Das Jahr 1909 bedeutete für den BV Buer 07 das Geburtsjahr der Leichtathletik.
Der 1. Weltkrieg schlug auch dem Verein tiefe Wunden. Schon bald nach der Mobilmachung wurde der größte Teil der Mitglieder einberufen. Der Spielbetrieb ruhte während der Kriegsjahre vollkommen. In der Stille lebte der Verein weiter.
Nach Beendigung des Krieges ging es mit unermüdlichem Arbeitsgeist an dem Wiederaufbau des Vereines weiter. Bereits am 31.12.1918 fand die erste Versammlung statt. Zunächst machte es Schwierigkeiten, wieder in die Benutzung der Sportplätze im Ophof und Rathaus zu gelangen, da man teilweise daraus Kartoffeläcker gemacht hatte, oder sie waren zu anderen Zwecken genutzt worden. Man trat mit dem Grafen von Westerholt in Verbindung, um in den Besitz des Geländes an der Löchterheide zu gelangen. Das Gelang auch. Schon im Frühjahr 1920 konnte die eigene Sportplatzanlage mit einem Eröffnungsspiel gegen Preußen Duisburg ihrer Bestimmung übergeben werden. 1925 ist die Anlage für 20.000 Zuschauer und 1.000 Sitzplätze ausgebaut. In den Zwanzigern kann der BVB 07 auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurückblicken und besteht in der Spitzengruppe der Ruhrgau-Liga.
Der Verein brachte erstmals 1920 eine eigene Vereinszeitung raus, im Jahr 1921 kam eine eigene Bücherei hinzu. Als Pionier des Buerschen Rasensports und als ältester Sportverein der „Stadt Buer“, hat er bis in die 30er Jahre die Vorherrschaft des Buerschen Sportlebens innegehabt: sechs Stamm-Mannschaften, fünf Jugendmannschaften, eine Altherren-Mannschaft, eine Leichtathletik-Abteilung und zwei Handballmannschaften. Sportlicher Höhepunkt der 20er Jahre war für Buer die Sportwerbewoche 1925 vom 06.06. bis zum 14.06. mit dem Ballspielverein Buer 07 als Veranstalter. Bei diesem Anlass fand die Platzweihe, Denkmalenthüllung (heute steht es auf der Bezirkssportanlage Löchterheide) und eine Fülle sportlicher und gesellschaftlicher Darbietungen statt.
Danach ging es sportlich und finanziell abwärts. Immer mehr Buersche Bürger und Geschäftsleute verweigerten nach und nach ihre Unterstützung. Die wirtschaftliche Krise der Jahre um 1930 machte sich auch im Sportverein bemerkbar. Die Einnahmen wurden immer geringer und die Mannschaft immer schwächer (Abgänge zu anderen Vereinen). Unter diesen Umständen wurde 1932 das 25jährige Jubiläum klein und bescheiden begangen.
Anfang 1934, als in den Pachtzahlungen für den Sportplatz Löchterheide große Rückstände auftraten, kündigte der Graf von Westerholt dem Verein den Vertrag und übergab den Platz den damaligen Parteiformationen. Nur ein kleines Häuflein treuester BVBer besuchte im Februar 1934 die Generalhauptversammlung, auf der nur ein Tagesordnungspunkt stand: “Beschluss über Auflösung des Vereines”. Der neue Besitzer der Sportanlage erklärte sich jedoch bereit, dem BVB 07 die weitere Nutzung zu gestatten. So wurde dann beschlossen weiterzumachen.
Die Versammlung wählte eine neue Vereinsführung, mit jungen Mitarbeitern. Der Wirt des Vereinslokales stiftete, wie schon Jahre zuvor, den Fußball. Die Mannschaften waren besessen vom Ehrgeiz und Treuegefühl zum Verein, wie man es seltener vorher feststellen konnte. Langsam bekam der Name Ballspielverein Buer 07 wieder neuen Glanz. Mit allen Buerschen Nachbarvereinen wurden wieder neue Beziehungen aufgenommen, so dass die Mannschaften gern gesehene Gäste auf allen Sportplätzen waren.
Als die damaligen Machthaber 1934 den Nachbarverein „Sportfreunde 28 Buer“ auflösten, schloss sich die sportlich hervorragend eingestellte Gemeinschaft dem BVB 07 an. Leider gelang es der Mannschaft erst 1939 die Meisterschaft der Kreisklasse zu gewinnen und in die Bezirksklasse aufzusteigen.
Bevor die Spiele begannen, brach der zweite Weltkrieg aus. Die gesamte Mannschaft wurde zum Wehrdienst eingezogen. Wie schon 1914, war es auch dieses Mal schwer, eine einzige Mannschaft auf die Beine zu stellen.
In dieser Notzeit machte die Stadt Buer dem Verein ein großzügiges Angebot: Die Stadt verzichtet auf alle Verbindlichkeiten dem BVB 07 gegenüber, wenn die beiden Buerschen Vereine BVB 07 und Westfalia sich zu einem großen konkurrenzfähigen Verein zusammenschließen würden. Die Mitglieder entschlossen sich einstimmig für eine Fusion mit Westfalia Buer. Dem neuen Verein wurde der Name „FC Buer“ gegeben. Im Verlauf des Krieges schlief der Spielbetrieb vollends ein.
Nach dem Krieg dauerte es nur wenige Wochen, bis der Spielbetrieb wieder in Gang kam. Es dauerte auch nicht lange bis eine spielstarke Mannschaft aufgestellt werden konnte. Der Mannschaft gelang es, erstmalig in das Endspiel um die Stadtmeisterschaft zu kommen. Der Gegner war kein anderer als der SC Hassel, der am 20.01.1946 vor 8.000 Zuschauern mit „4:1“ besiegt wurde.
Da sich die Spielstärke auch in den folgenden Spielen durch zahlreiche Siege als dauerhaft erwies, stellte man den Antrag auf Aufnahme in die Vertragsliga. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. In einer vorausgegangenen Versammlung wurde mit Mehrheit beschlossen, wieder den traditionellen Namen Ballspielverein Buer 07 (BVB 07) zu übernehmen. Mit dem neuen/alten Namen stieg der BVB 07 im Spieljahr 1949/1950 in die Landesliga auf.
Der Höhepunkt des spielerischen Erfolges war die Erringung der Meisterschaft 1950/1951 der Landesliga (Gruppe 3). Auf den obersten Sprossen seines Amateur-Daseins angelangt, musste der BVB 07 am Ende der Spielzeit 1951 den Tribut des Meisters zahlen. Denn wie so oft, auch in der heutigen Zeit, sind die Amateurvereine die Lebensquellen der Vertragsspielvereine gewesen. So musste der Verein mehrere Abgänge guter Spieler verzeichnen. Dieses blieb nicht ohne nachhaltige Folgen.
In der Saison 1954/1955 spielte der BVB 07 dann wieder in der Bezirksklasse. Mit wechselndem Erfolg kämpfte nun die Mannschaft jedes Jahr mit frischem Mut um Sieg und Punkte in der Bezirksklasse Gelsenkirchen. Im Gegensatz zum 25-jährigen Jubiläum 1932 wurde das 50-jährige Bestehen des Vereines BVB 07 im Jahre 1957 etwas großzügiger begangen. Mit einer Sportwerbewoche, an der sich nicht nur Fußball, sondern auch manch andere Sportart beteiligte, verlief zur allgemeinen Zufriedenheit der Buerschen Bevölkerung und des Veranstalters. Mit gemeinsamer Entschlossenheit und gutem Willen nach erfolgreicher Vergangenheit, sahen die Verantwortlichen des BVB 07 den neuen Zeitabschnitten entgegen.
Die 60er Jahre brachten der ersten Mannschaft nicht den erwünschten Auftrieb. Auch die wirtschaftliche Lage des Vereins wurde immer katastrophaler. Mitgliederrückgang und keine sportlichen Erfolge - darum blieb auch die finanzielle Unterstützung durch die Buersche Bevölkerung und Geschäftswelt bis auf einige treue Vereinsanhänger ganz aus. Das unter diesen Umständen im Jahre 1962 die führenden Herren des Vereins entmutigt wurden, ist erklärlich. Hinzu kam noch die Sorge um den Erhalt der Sportplatzanlage Löchterheide. Denn, dem Zug der Zeit folgend, musste die alte Löchterheide im Jahre 1962 dem Straßen- und Wohnungsbau weichen. Die Stadt Gelsenkirchen errichtete eine neue „Bezirksportanlage Löchterheide“ mit drei Plätzen. Hier bekam der Verein seine heutige Heimat. Im Jahr 1964 erfolgte dann der Zusammenschluss der Vereine Ballspielverein Buer 07 und DJK Sportfreunde Buer 1928.
Der Name des neuen Vereines ist „Spiel- und Sportvereinigung Buer 07/28 e.V.“ (SSV Buer 07/28). In beiden Vereinen erkannten die Vorstandsmitglieder rechtzeitig, dass nur eine gemeinsame sportliche Weiterführung für den Stadtteil Buer-Mitte von Nutzen sein konnte.
Die Fusion der beiden Vereine zur „SSV Buer 07/28“ erfolgte am 12. Juni 1964 im Hotel zur Post, Gelsenkirchen-Buer.
Es soll den Gerüchten nach auch eine Fusion mit dem SC Hassel 1919 im Gespräch gewesen sein, aber diese Überlegungen mussten wohl schnell verworfen worden sein.
Erster gemeinsamer Vorstand:
Niewerth, Heimann, Stockhausen, Schmidt, Flechtner, Schieborn, Tendal, Reisinger, Möllers, Basak und Lauf.
Als erster sportlicher Erfolg der Vereinigung kann die Stadtmeisterschaft von Groß-Gelsenkirchen gewertet werden. Im Endspiel auf dem Sportplatz an der Oststraße in Erle, wurde der SV Rotthausen 1:0 geschlagen. Vorher errang der Verein den Pokal um die Buersche Stadtmeisterschaft gegen Westfalia Buer mit 1:0 Toren. Abwechselnd ging es dann in der Meisterschaft auf und ab, jedoch konnte der Verein immer den Platz in der Bezirksklasse halten.
Am 17. Juni 1967 wurde im Rittersaal von Schloss Berge das 60-jährige Bestehen im Rahmen eines Sportlerballes und einer Festwoche gefeiert. Die zahlreichen Gäste waren beeindruckt und der Dank an den Vorstand erklang in manch lobenswerten Worten.
Die folgenden Jahre bis zum 70-jährigen Bestehen waren für den Verein durchwachsen, es wurden keine nennenswerten Erfolge erzielt. Anfang der Siebziger wurde dem Sportclub aus dem Norden vorübergehend „Asyl“ gewährt, als der SC Hassel in der Regionalliga für Furore sorgte und sogar um die deutsche Amateur-Meisterschaft mitspielte.
Das 70-jährige Bestehen des Vereines wurde mit einer Jubiläumswoche, die vom 30.04.1977 bis zum 08.05.1977 dauerte, dem Ereignis angemessen, in gebührendem Rahmen gefeiert. Höhepunkt der Veranstaltungswoche war das Jubiläumsspiel der 1.Mannschaft gegen den Bundesligisten von Schalke 04. 2.500 Zuschauer sahen damals dieses Ereignis, das Schalke 04 mit 7:0 Toren gewann. In den Sportberichten konnte man anschließend lesen, dass die Zuschauer ein farbiges Spiel sahen, in dem “sich der Bezirksligist tapfer wehrte und mit einigen Kontern durchaus nicht ungefährlich war”. Das Spiel bestritten die Mannschaften damals in folgender Aufstellung:
SSV Buer: Peters, Arning, Bayer, Münstereifel, Leigrotz, Hausmann, Partzsch, Kokott, Ortmann, Schramke, Schaffrinski
Schalke 04: Maric, Sobiery, Fichtel, Rüssmann, H.Kremers, Lütkebomert, Bongartz, E.Kremers, Abramzik, Dubski, Fischer
Im weiteren Sportprogramm waren von der Knabenmannschaft bis zu den „Alten Herren“ alle Mannschaften des Vereines aktiv und trugen zum Gelingen des Festes bei. Die Alten Herren gewannen verdient gegen die Traditionsmannschaft des FC Schalke 04 mit 3:1.
In den nachfolgenden Spielzeiten fungierte Walter Schieborn als erster Vorsitzender und Karl-Heinz Partzsch übernahm als Nachfolger von Gerd Kedziora das Traineramt.
Das Spieljahr 79/80 wird als eines der erfolglosesten in der langen Vereinsgeschichte eingehen. Nach langjähriger Zugehörigkeit zur Bezirksliga musste der schwere Gang in die Kreisliga angetreten werden. Den Abstieg in die Kreisliga nahmen 15 Spieler zum Anlass dem Verein den Rücken zuzukehren.
In diesen schweren Zeiten zeigte sich jedoch, in übergroßem Maße, die innere Festigkeit und das Bewusstsein, das übernommene Erbe weiterzuführen. Unter dem Motto „Jetzt erst recht“ blieben Günter Krempicki in der Spielzeit 1980/81 1. Vorsitzender und Karl-Heinz Partzsch Trainer. Die Spielbetriebe liefen sowohl in der Jugend- als auch in der Seniorenabteilung geordnet weiter. Nach einem Jahr der Stabilisierung (1980/81: 10.Tabellenplatz in der Kreisliga A) war die Saison 81/82 für den Verein wieder der Ausgangspunkt für den Start in erfolgreichere Zeiten. In diesem Spieljahr wurden die Weichen für den Aufstieg in die Bezirksliga seitens des Vorstandes gestellt.
Sportlich war das Spieljahr letztendlich enttäuschend verlaufen. Noch nach 20 von 30 Spielen belegte die 1. Mannschaft den ersten Tabellenplatz in der Kreisliga A und konnte sich berechtigte Aussichten auf den Aufstieg in die Bezirksliga machen. Am Ende erwies sich jedoch Resse 08 als die glücklichere Mannschaft und fing die SSV mit zwei Punkten Vorsprung vor dem großen Ziel des Wiederaufstiegs noch ab.
1982 wurde dann auch das 75-jährige Vereinsjubiläum gefeiert. In der Zeit vom 29. Mai 1982 bis zum 6. Juni 1982 wurde eine Festwoche mit vielen sportlichen Höhepunkten veranstaltet. Zu erwähnen sind die Jugendturniere der A- und der C-Jugend, das Spiel der "Alten Herren" gegen die Traditionsmannschaft von Rot-Weiß-Essen, das Seniorenturnier mit acht teilnehmenden Mannschaften, sowie das Jubiläumsspiel der 1. Mannschaft gegen die Lizenzspielermannschaft des FC Schalke 04. Die Feierlichkeiten wurden umrahmt durch den Festempfang im Vereinslokal Dröges Eck, sowie der große Jubiläumsball im Jägerhof bei Kampmann. Auch im Spieljahr 1982/83 ging es nicht um den Aufstieg, es wurde der 8. Tabellenplatz erreicht. Das zeigte, dass noch eine Zeit des konsequenten und kontinuierlichen Aufbaus angesagt war.
In das Spieljahr 1983/84 ging der Verein mit einem neuen Vorsitzenden. Günter Krempicki stellte sich nach langjähriger Tätigkeit als Vereinsführer für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung.
Am 1. Mai 1984 begann mit der Eröffnung einer Tennisanlage auf der Sportanlage Löchterheide ein neues Kapitel in der traditionsreichen Geschichte der SSV Buer 07/28 e.V. Mit tatkräftiger Unterstützung durch den Hauptvorstand und einigen Politikern der Stadt Gelsenkirchen hatte der neugegründete Abteilungsvorstand bereits lange vor diesem Termin seine Arbeit aufgenommen. Unzählige Arbeitsstunden, harter körperlicher Einsatz und große finanzielle Mittel waren notwendig, um das Tennisgelände attraktiv zu gestalten.
Für die Kicker geht das Spieljahr 1985/86 in die Vereinsgeschichte als ein besonders erfolgreiches ein. Es gelang dem amtierenden Vorstand unter dem Vorsitz von Gregor Baumeister, den an der Emscher und beim SC Gelsenkirchen groß gewordenen, seiner Zeit aktuellen Libero der deutschen Nationalmannschaft und Spielführer von Bayer-Uerdingen, Matthias Herget, für das Traineramt der Senioren zu verpflichten. Diese Entscheidung sorgte in der Gelsenkirchener Fußballwelt für Furore, und was zunächst wie ein Gerücht aussah, wurde Realität. Matthias Herget setzte sich in vorbildlicher Weise für die Belange des Vereins ein. Sein großer Erfahrungsschatz kam nicht nur den Senioren, sondern auch der Jugend zugute. Mit dem Trainer-Duo (Herget/Partzsch) kam der sportliche Erfolg zurück und das zuvor knapp verpasste Ziel, der Aufstieg in die Bezirksliga wurde als Meister in der Kreisliga A errungen. Parallel zum sportlichen Erfolg vollzog sich die angestrebte Erweiterung des Vereines mit dem Ziel, der Buerschen Bevölkerung immer mehr und neue Möglichkeiten der sportlichen Betätigung zu schaffen. So wurde 1984 die Abteilung Tennis und die Abteilung Damenfußball neu gegründet. Die Seniorenabteilung meldete eine 3. Mannschaft zum Spielbetrieb an. Der objektiv darzustellende Aufschwung auf allen Gebieten des Vereinslebens konnte nur durch die aktive Mitarbeit vieler Mitglieder möglich gemacht werden.
Das Spieljahr 1986/87 diente der Stabilisierung des zuvor erreichten. Die 1. Mannschaft schloss die Saison mit dem 4. Tabellenplatz in der Bezirksliga ab. Der Optimismus einiger, doch noch den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen, hielt bis kurz vor Saisonende an. Nichtsdestoweniger blieb keine Zeit, sich auf vermeintlichen Lorbeeren auszuruhen. Die Planungen für die folgenden Saisons mit dem Trainergespann Herget / Partzsch gingen weiter.
Der Vorstand der SSV Buer 07/28 im Jubiläumsjahr 1987:
Ehrenvorsitzenden Walter Schieborn,
1. Vorsitzender Gregor Baumeister
2. Vorsitzender Günter Krempicki
1. Geschäftsführer „Norbert Bauer“
2. Geschäftsführer Lutz Kalenka
1. Kassierer Hugo Beckmann
2.Kassierer Reinhard Otto
Schriftführer Klaus Kausch
Sozialwart Günter Flechtner
Jugendleiter Manfred Ersepke
Jugendgeschäftsführer Andreas Gotschol
Ehrenjugendleiter „Theo Lohmann“
Tennis-Abteilungsleiter Heinz Hadick
Im Jahr 1988 war es dann soweit. Die 1. Mannschaft unter der Leitung von Mathias Herget gelang der Aufstieg in die Landesliga. Im letzten Meisterschaftsspiel der Saison wurde die Mannschaft der Spvgg. Marl II mit 2:1 geschlagen. Auf unserer Sportanlage Löchterheide erlebten bei regnerischem Wetter insgesamt 1.667 zahlende Zuschauer das spannende Spiel. Die erfolgreichen und umjubelten Torschützen waren Thomas Lander und Dirk Latza.
Am 29. Mai 1988 spielte die Mannschaft in folgender Aufstellung:
Matuschak, Sasse, Nowak, Müller, Lander, Gutorski, Trotno, Koschewitz (78. Min Jercha), Latza (87. Min Jahn), Leske und Immand.
In dieser Klasse spielte die SSV Buer 07/28 weitere zwei Jahre mit durchschnittlichem Erfolg. Es wurden jeweils gute Mittelfeldplätze in der Tabelle belegt. Im dritten Jahr nach dem Aufstieg konnten die sportlichen Leistungen nicht bestätigt werden, was zur Folge hatte, dass der Abstieg in die Bezirksklasse nicht zu umgehen war.
1992 übernahm Konrad Kordts die Position des Trainers der 1. Mannschaft. Gleich in diesem Jahr gelang wieder der Aufstieg in die Landesliga. Die gesamte Saison war von einem "Kopf-an-Kopf-Rennen" mit dem VfL Grafenwald gekennzeichnet. Deshalb war die Freude riesig, als das Saisonziel auch erreicht wurde.
Nach diesem sportlich erfolgreichen Jahr hörte "Conny" als Trainer aus persönlichen Gründen auf. Sein Nachfolger wurde Franco Busu. Als Aufsteiger in die Landesliga wurde überraschend die Mannschaft Herbstmeister. In der gleichen Saison konnte der Titel des "Gelsenkirchener Stadtmeisters" in der Halle mit überragenden Leistungen errungen werden. Leider verletzten sich während der Hallenspiele mehrere Stammspieler, so dass die sportlichen Leistungen der Hinrunde nicht bestätigt werden konnten. Trotzdem wurde die Saison mit einem akzeptablen 8. Tabellenplatz beendet.
In den nachfolgenden Jahren kamen turbulente Zeiten auf die SSV Buer 07/28 zu. Das Trainerkarussell nahm Fahrt auf und drehte sich schnell. In der Saison 1994/95 löste Manfred Eichner als Trainer Frank Busu ab. In dieser Saison stieg die 1. Mannschaft in die Bezirksliga ab. Als neuer Trainer der "Rothosen" wurde Jürgen Rinschede verpflichtet, der wiederum in der nächsten Bezirksliga-Saison von Karl Partzsch abgelöst wurde.
Auch innerhalb des Gesamtvereins traten Veränderungen auf. Im Jahr 1996 wurde Heinz Müller als Nachfolger von Gregor Baumeister zum 1. Vorsitzenden gewählt. Auch externe Schwierigkeiten kamen in diesem Jahr zum Vorschein, ein dunkles Kapitel in der Vereinsgeschichte ereignete sich. Durch das Finanzamt wurden dem Verein Steuerforderungen von ca. 175.000 DM offeriert. Aufgrund dieser Sachlage trat der gesamte Vorstand zurück. Um den Verein weiterzuführen, wurde Gernot Engler vom Amtsgericht als Notvorsitzender mit der Leitung des Vereins beauftragt. Aus dem alten Vorstand stand ihm nur Norbert Bauer als Geschäftsführer zur Seite. Nur durch Gernot Englers unermüdlichen und engagierten Einsatz konnte der Verein unter Mitwirkung aller Abteilungen und Gruppierungen des Vereins in konsequenter Art wieder konsolidiert und in ruhiges Fahrwasser geleitet werden. Während dieser Konsolidierungsphase wurden anfangs, bedingt durch einige unpopuläre aber notwendige Entscheidungen, das sportliche Ziel, der Verbleib in der Bezirksklasse nicht erreicht werden. So stieg die 1. Mannschaft unter Trainer Ludwig Harelik in die Kreisliga A ab. Im selben Jahr wurde der Abstieg der 2. Mannschaft in die Kreisliga B besiegelt. Der sportliche Tiefpunkt war nach dem finanziellen Desaster erreicht.
Nach den großen finanziellen und steuerlichen Problemen, entschied sich der Vorstand dazu, zukünftig die sportliche Konzeption den finanziellen Gegebenheiten anzupassen und fortan verstärkt auf den eigenen, in der Jugendklasse erfolgreichen Nachwuchs zu setzen.
Als Trainer der 1. Mannschaft wurde der bislang erfolgreiche Trainer der A-Jugend, Nuni Kucukovic, zur Saison 1998/1999 verpflichtet. Unter seiner Leitung und mit seiner Philosophie begann eine sportlich äußerst erfolgreiche Zeit. Nachdem sich in der ersten Saison die vielen jungen Spieler an die Spielweise im Seniorenbereich gewöhnt hatten, wurde bereits ein ambitionierter Tabellenplatz in der Kreisliga A erreicht.
In der Saison 1999/2000 wurde die junge Mannschaft mit weiteren Verstärkungen aus dem Nach-wuchsbereich Meister der Kreisliga A und stieg in die Bezirksliga auf. Damit war es aber nicht genug. In einer für den Verein sensationellen Leistung wurde die Saison 2000/2001 gespielt. Ohne eine Niederlage wurde die Mannschaft Meister in der Bezirksliga und stieg unangefochten in die Landesliga auf.
Mit großen Sympathien und Hoffnungen wurde 2001/2002 die Saison in der Landesliga gespielt. Es wurde allen Unkenrufen zum Trotz ein einstelliger Tabellenplatz erreicht, so dass zuversichtlich auf das nächste Jahr geschaut werden konnte.
In der Saison 2002/2003 spielte die Mannschaft vom Anfang an um die Tabellenführung und konnte mit
der errungenen Meisterschaft auch den erstmaligen Aufstieg der SSV Buer 07/28 in die Verbandsliga er- zielen. Dieser sportlich nicht erwartete Aufschwung vollzog sich in nur vier Jahren. Auch die 2. Mannschaft stieg während dieser Zeit von der Kreisliga B in die Kreisliga A auf und bietet somit in Verbindung mit den Jugendmannschaften einen für den Verein wichtigen und notwendigen Unterbau. Sowohl in der 1. Mannschaft wie auch in der 2. Mannschaft, zählen überwiegend Spieler zum Kader, die ihr fußballerisches Rüstzeug in der eigenen Jugend erhalten haben. Nachdem Gernot Engler sein verkündetes Ziel, die Konsolidierung des Vereins, im vollen Maße erreicht hatte, stellte er sich im Jahr 2003 nicht mehr zur Wahl. Sein Nachfolger wurde der bisherige Geschäftsführer des Vereins, Norbert Bauer. Zu diesem Zeitpunkt entschloss sich auch der "Erfolgstrainer" Nuni Kucukovic, sich neuen Herausforderungen zu stellen und dem Verein nicht mehr als Trainer der 1. Mannschaft zur Verfügung zu stehen. Sein Nachfolger wurde, der bisherigen Erfolgsphilosophie folgend, der bisherige Trainer der A-Jugend, Holger Siska, der sich durch Fachkompetenz und Engagement im Spielbetrieb ausgezeichnet hatte. Ihm gelang es, die 1. Mannschaft in der Verbandsliga zu etablieren. Im Jahr 2005 standen zur Jahreshauptversammlung wieder turnusmäßig Neuwahlen auf der Tagesordnung. Hier traten unerwartet erhebliche Schwierigkeiten auf, es konnte die Position des 2. Vorsitzenden, die bis dahin Ralf Trotno innehatte und der aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand, nicht wiederbesetzt werden. Es standen keine Kandidaten zur Verfügung. Als logische Konsequenz wurde die Versammlung ohne Erfolg geschlossen und vertagt. Im zweiten Anlauf gelang es dann, einen neuen Vorstand zu wählen, so dass die Geschäfte des Vereins ohne entscheidende Maßnahmen und Eingriffe weitergeführt werden konnten.
Auch im Jubiläumsjahr standen am 9. März 2007 wieder Neuwahlen des Vorstandes auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. In diesem Jahr verlief die Versammlung wie erhofft und geplant ohne wesentliche Ereignisse. Der Vorstand um den 1. Vorsitzenden, Norbert Bauer, wurde ohne nennenswerte Gegenstimmen und Stimmenthaltungen gewählt.