WAZ-Story vom 14.02.2025:

von Online-Redakteur Michael Batke am 21.10.2025 um 16:57 Uhr



"Kunstrasenplätze in Gelsenkirchen: Wo ist der Bedarf am größten?"

Stephan Falk von der WAZ-Sportredaktion veröffentlichte in seinem Artikel eine von Stadtverwaltung, Gelsensport und FLVW 12 entworfene Rangliste (Bewertungsmatrix) von Sportanlagen in unserer Stadt, mit der die größte Dringlichkeit ermittelt wurde für den Bau eines (ersten) Kunstrasens. Diese Matrix wurde übrigens weder von Gelsensport, noch von FLVW 12 auf deren Kanälen präsentiert, nur WAZ-Plus-Abonnenten hatten den Einblick auf die Rangliste.

Ganz oben (und zu Recht!) stehen Südstadion (SG Eintracht und ETuS 34) und der Trinenkamp (Westfalia ETuS). Der Sportausschuss hatte bereits im Februar den Bau genehmigt. Braukämperstr. (Beckhausen 05) oder Gecksheide (SC Schaffrath) sollten dringend folgen (beide Vereine haben zusammen 20 Jugendmannschaften). Über das weitere Ranking lässt sich streiten, denn obwohl die Zahl der Aktiven unter 18 mit dem Faktor 2 bewertet wurde, tauchen jede Menge Sportplätze/Vereine auf mit wenig oder null(!) Kinder- oder Juniorenmannschaften. Beispiel: "Im Bezirk Nord sei ein Kunstrasenplatz vor allem in der Lohmühle nötig" so Gelsensport. An der Lohmühle spielen Genclerbirligi Resse (eine Juniorenmannschaft) und Westfalia Buer (2).

Der größte Fehler dieser Rangliste? Es geht hier nur um Sportanlagen OHNE Kunstrasen. Vereine und Sportanlagen mit bereits vorhandenem Kunstrasenplatz sind nicht in der "Verlosung". Um bedarfsgerecht vorzugehen, hätte es eine zweite Matrix geben müssen. Eine kleine Auswahl dieser Vereine - in Klammern die Anzahl der gemeldeten Jugendmannschaften 2025/26 (Fussball.de):

Eintracht Erle (17), Hessler 06 (18), Erler SV 08 (15), DJK/TuS und SSV/FCA Rotthausen (25), SSV Buer 07/28 (28). Hier ist also die Welt in Ordnung? Nicht so ganz, hier bei der SSV Buer existieren Wartelisten von Eltern, die ihre Kinder gerne anmelden würden. Einzelne Trainer wünschten sich bereits, ihre Kontaktdaten nicht auf der Homepage zu veröffentlichen, um den unzähligen Anfragen aus dem Weg zu gehen. Im Winter ist die Trainingsfläche um ein Drittel kleiner, wenn der Rasenplatz gesperrt ist, dann geht es auf die "geliebte" Asche oder in die (nicht vorhandenen) Sporthallen. Dazu ein Zitat der Stadtverwaltung: "Der Bereich der Kinder-und Jugendarbeit ist aus sportfachlicher Sicht existenziell für die Zukunftsfähigkeit der Vereine."

Für die SSV kurz gesagt: Kinder und Eltern rennen uns die Bude ein, wir schicken sie wieder weg!

"Fun Fact": Mittlerweile hat das Thema "Kunstrasen in Gelsenkirchen" die überregionalen Medien erreicht - Magazin 11 Freunde: "Die Asche ihrer Väter", "...die Hauptstadt der Hartplätze heißt Gelsenkirchen..." https://www.11freunde.de/.../fussball-auf-hartplaetzen...

 

HIER der komplette WAZ-Artikel vom 14. Februar:

Gelsenkirchen. 19 von 27 Sportanlagen in Gelsenkirchen haben keinen Kunstrasenplatz. Zwei neue sollen gebaut werden - und weiter? Dazu gibt es eine Rangliste, eine „Bewertungsmatrix“.

Der Sportausschuss der Stadt Gelsenkirchen hat dafür gestimmt, dass in Gelsenkirchen neue Kunstrasenplätze im Südstadion und am Trinenkamp entstehen. Grundlage für die Entscheidung war eine „Bewertungsmatrix“ der Gelsenkirchener Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Gelsensport sowie dem Fußballkreis 12.

In der Sitzung des Ausschusses für Sportentwicklung am 13. März 2024 war die Verwaltung beauftragt worden, „die Kunstrasenplatzplanung prioritär zu behandeln und somit an den Anfang des Prozesses der Sportentwicklungsplanung zu ziehen“, so die Pressestelle der Stadt Gelsenkirchen.

Insgesamt gibt es im Stadtgebiet 19 Sportanlagen ohne Kunstrasen - für das Südstadion und den Trinenkamp wurde in dieser Auflistung die größte Dringlichkeit ermittelt.

Kunstrasen-Bedarf in Gelsenkirchen: Jugendarbeit wird besonders gewichtet

Bewertet wurde die Anzahl der nutzenden Vereine, die Anzahl der Vereinsmitglieder, wie viele Spielerinnen und Spieler aktiv sind und wie viele Mannschaften für die jeweiligen Vereine spielen. Dafür wurden Punkte vergeben, und die Kriterien für die Jugendarbeit wurden besonders gewichtet. Die Anzahl der Vereinsmitglieder unter 18 Jahren und die Zahl der aktiven Junioren-Spieler/-innen wurden jeweils doppelt gewertet.

Der Fußballkreis Gelsenkirchen, heißt es in der Vorlage für den Sportausschuss, unterstützt das Ergebnis der Bewertungsmatrix.

Als Gelsenkirchener Stadtsportbund befürwortet Gelsensport eine Beschlussfassung von je einem Kunstrasenplatz pro Stadtbezirk und sieht die größte Dringlichkeit ebenfalls im Südstadion und (in Mitte) am Trinenkamp, wo Westfalia 04 Gelsenkirchen und ETuS Bismarck eine Fusion angekündigt haben. Im Bezirk Nord sei ein Kunstrasenplatz vor allem in der Lohmühle nötig, so Gelsensport. Und im Osten der Stadt könne eine bevorstehende Fusion der Vereine Viktoria Resse, VfL Resse 08 und Spvgg. Middelich-Resse „einen enormen Mehrwert“ erzeugen. Im Bezirk West unterstützt Gelsensport eine Beschlussfassung für den Bau eines Kunstrasenplatzes an der Braukämperstraße.

„Bewertungsmatrix“ zu Kunstrasenplätzen in Gelsenkirchen

• Südstadion (2): ETuS Gelsenkirchen, SG Eintracht Gelsenkirchen (34 Punkte/Rang 1)

• Trinenkamp (2/Fusion geplant): Westfalia 04 Gelsenkirchen, ETuS Bismarck (32/2)

• Braukämperstraße: SuS Beckhausen 05 (26/3)

• Tossehof (2): DJK Falke Gelsenkirchen, Sportfreunde Bulmke (25/4)

• Gecksheide: SC Schaffrath (24/5)

• Ewaldstraße 150 (3/im Falle einer Fusion): VfL Resse 08, Viktoria Resse, Spvgg. Middelich-Resse (24/5)

• Ewaldstraße 150 (2): VfL Resse 08, Viktoria Resse (22/6)

• Lohmühle (2): Genclerbirligi Resse, SpVg. Westfalia Buer 1919 (18/7)

• Schürenkamp (2): DJK BW Gelsenkirchen, SV Westfalia Schalke 1922 (17/8)

• Valentinstraße: Arminia Hassel (17/8)

• Baulandstraße (2): SV SW Buer-Bülse, Hansa Scholven (17/8)

• Gesamtschule Ückendorf (2): FC Kickers Ückendorf, FC Zrinski; Sportfreunde Bulmke (tragen ihre Heimspiele in der Fußball-Bezirksliga dort aus) - (14/9)

• Halfmannshof: DJK SW Gelsenkirchen (14/9)

• Fürstenbergstadion: BV Horst-Süd (12/10)

• Reckfeldstraße (2): SV RW Wacker Bismarck, Sportfreunde Haverkamp (12/10)

• Fürstinnenstraße (2): DJK SpVgg Adler Feldmark, VfB 09/13 Gelsenkirchen (11/11)

• Dessauer Straße: SV Union Neustadt (5/12)

• Im Emscherbruch: Spvgg Middelich-Resse (5/12)

• Rosenhügel: FC Horst 59 (5/12)

• Plauener Straße: FC Glückauf Hüllen (vorher Firtina-Spor Gelsenkirchen – der Verein ist nicht mehr im Spielbetrieb) - (4/13)

„Baufachliche Beurteilung“ erst bei Beschlussreife

In der Vorlage für die letzte Sportausschusssitzung listet die Stadtverwaltung Gelsenkirchen folgende sportfachliche Kriterien für die Erstellung der Bewertungsmatrix auf: „Anzahl der nutzenden Vereine, Vereinsmitglieder bis 18 Jahre, Vereinsmitglieder Gesamt, Anzahl der Senior/-innen Mannschaften, Anzahl der aktiven Spieler Senior/-innen, Anzahl der Junior/-innen Mannschaften, Anzahl der aktiven Spieler Junior/-innen. Durch eine besondere Gewichtung der Kriterien im Jugendbereich soll das Engagement im Bereich der Jugendarbeit hervorgehoben werden. Der Bereich der Kinder-und Jugendarbeit ist aus sportfachlicher Sicht existenziell für die Zukunftsfähigkeit der Vereine. Deshalb wurde die Anzahl die Vereinsmitglieder bis 18 Jahren und die Zahl der aktiven Junior-/innen zur Ergebnisfindung mit einem Faktor 2 gewertet.“

Berücksichtigt wurde außerdem jeweils, ob bereits ein Kleinspielfeld mit Kunstrasen vorhanden ist. Nicht mit einbezogen wurde die baufachliche Beurteilung: „Diese kann aus zeitlichen Aspekten erst vorgenommen werden, wenn die Einzelprojekte zur Beschlussreife gebracht werden und klar ist, wann mit dem Bau von neuen Kunstrasengroßspielfeldern begonnen werden kann. Die baufachliche Beurteilung klärt die Fragen, ob eine Umsetzung grundsätzlich möglich ist und wie hoch die voraussichtlich entstehenden Kosten hierfür sind.“

#ssvbuer0728 Gelsensport e.V. FLVW Kreis 12 Gelsenkirchen Gelsenkirchen.de


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S.S.V. Buer